"Aber nach hundert Jahren" - unter diesem Titel erarbeiteten die Künstler:innen Sonja Heller, Jeannette Obst und Anno Weihs 2022 eine Ausstellung zum Leben und Werk der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Anlass war der 225. Geburtstag der Dichterin und der sich gleich darauf 2023 jährende 175. Todestag. Diese beiden Zeitfenster fassten sie zusammen, um ein jahres- und jubiläenübergreifendes Ausstellungsprojekt im Industriemuseum Gut Rödinghausen in Menden/Sauerland umzusetzen.
Annette von Droste-Hülshoff ist zweifelsohne die bedeutendste deutsche Dichterin des 19. Jahrhunderts und eine der frühesten und wichtigsten deutschsprachigen Dichterinnen überhaupt. In zahlreichen Museen und Stiftungen wird ihr Werk erhalten und geehrt.

Nach über 100 Jahren. Drei Künstler:innen. Drei Positionen.
Die unterschiedlichen Arbeitsweisen und Konzepte versprechen eine abwechslungsreiche und vielschichtige Betrachtung. Sie schlagen eine Brücke zwischen Literatur und Bildender Kunst und zu der Zeit, die uns von der Dichterin trennt. Sie zeigen mit Bildern, Fotografien und Objekten das, was sie zwischen den Worten und Geschichten der Annette von Droste-Hülshoff gefunden haben, zu sehen glauben, und wie sie sie sehen.
Sonja Heller, *1968 in Menden, ist freiberufliche Designerin und Künstlerin, Mitglied im Berufsverband bildender Künstler (BBK), Mitglied der VG Bild und der VG Wort. Sie arbeitet mit Text, Grafik, MixedMedia, Objektkunst und Scanografie. Sie wurde u.a. nominiert für den Erna Suhrborg-Preis der Stadt Wesel 2023 und 2013 mit dem 2. Preis beim Kunstpreis "ART-spanner" der Galerie Axel Schöber, Dortmund ausgezeichnet.
Jeannette Obst, *1965 in Berlin, ist eine preisgekrönte freiberufliche Künstlerin, Kreativitätstrainerin, Theaterpädagogin, Dipl. Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin und u.a. Mitglied im Bundesverband Kunstpädagogik (BDK) und Mitglied im Förderverein "Scriptum" der Dorte Hilleke-Bücherei. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind KybernEthisch-künstlerische Kunstpädagogik, Kunstpädagogik als Kunst, Druckgrafik, digitale Zeichnung und Mashups (Multimedia-Collagen, Animationen).
Als Mensch und Künstler ist Anno Weihs, *1971 in Wickede/Ruhr, Autodidakt. Nach seiner handwerklichen Ausbildung, geregelten Arbeitsjahren und ein paar Semestern Kulturwissenschaften hat er sich ganz auf seine künstlerische Tätigkeit fokussiert. Ausgangspunkt seiner Werke sind die Cyanotypie und die kameralose, experimentelle Fotografie. Auf dieser Basis entstehen Arbeiten mit und auf Papier, Leinen oder Glas, fragile Unikate und raumgreifende Installationen - keine klassischen Fotografien, sondern Objekte, die ihren Ursprung im Umgang mit lichtempfindlichen Materialien und entsprechenden Prozessen haben. Neben der Arbeit im Atelier und in der Dunkelkammer ist es vor allem die Spurensuche vor Ort, die Arbeit in und mit der Natur, die sein entschleunigtes und reduziertes Arbeiten ausmacht.
Bis zum 29. Januar konnte die Ausstellung im Industriemuseum Gut Rödinghausen in Menden besichtigt werden. Weitere Informationen und einen Einblick in die Werke der Künstler:innen bietet auch die Projekt-Website www.annetteprojekt.de.