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"Experiment HEIMAT" erfolgreich beendet

Acht hochkarätige Autor:innen und neun international renommierte Fotograf:innen recherchierten an neun HEIMAT-Orten

Ausstellungseröffnung "Experiment HEIMAT" im zib in Unna

Das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. (WLB) blickt zufrieden zurück auf ein umfangreiches künstlerisches Experiment rund um die Frage, was Heimat in einer von Globalisierung, Migration und Flucht geprägten Welt heutzutage ist oder sein könnte. Für das vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW geförderte und nach mehrjähriger Vorbereitungszeit 2021 gestartete Experiment HEIMAT hatte das Literaturbüro zusammen mit seinen Kooperationspartnern, Schriftsteller:innen und Fotograf:innen gemeinsam an neun sogenannte HEIMAT-Orte ins Ruhrgebiet, Münsterland, Sauerland und nach Ostwestfalen eingeladen, um sich in Wort und Bild mit dem Heimatbegriff auseinanderzusetzen. Darunter befanden sich zahlreiche echte Stars auf ihrem Gebiet, wie die Bachmannpreisträgerin Sharon Doduo Otoo, Russendisko-Autor Wladimir Kaminer, die Fotografie-Legenden Ute Mahler und Werner Mahler oder der gleich zweimal mit dem World Press Photo Award ausgezeichnete Fotokünstler Peter Bialobrzeski. Auf der Grundlage ihrer Recherchen, Erlebnisse und Begegnungen vor Ort entstand im Anschluss ein buntes Kaleidoskop unterschiedlicher literarischer und visueller Zugriffe auf das Thema, das vom WLB zusammen mit der Design-Agentur NODE zu einer künstlerischen Publikation und einer großen multimedialen Wanderausstellung aufbereitet wurde. Die Ausstellung, die vom Frühjahr 2022 an im Kreis Coesfeld, in Dortmund, Bochum, Waltrop, Hattingen, Enger, Detmold, Schmallenberg, Unna und zum Abschluss im Landtag Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf zu Gast war, sahen mehr als 25.000 Besucher:innen.

Darüber hinaus beleuchtete das "Experiment HEIMAT" den Begriff der Heimat nicht nur künstlerisch, sondern auch wissenschaftlich. Die Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung aus Essen begleitete im Rahmen einer Teilnehmenden Beobachtung die im Begleitprogramm stattfindenden Podien und Gespräche zum Thema und machte diese zum Gegenstand einer sozialwissenschaftlichen Studie. Dass dies alles auch unter den schwierigen organisatorischen Bedingungen der letzten Jahre umgesetzt werden konnte, stimmt die Veranstalter ganz besonders glücklich. "Ein Projekt dieser Größenordnung unter dem Stern der Corona-Pandemie nicht nur erfolgreich, sondern auch noch komplett im Zeitplan zu realisieren, war nur mit dem Engagement, der Flexibilität und Begeisterung aller daran beteiligten Akteure und dem großen Vertrauen des NRW-Heimatministeriums von Frau Ina Scharrenbach möglich. Ein herzliches Dankeschön dafür", betont der 1. Vorsitzende des WLB, Staatsminister a.D. Wolfram Kuschke. Auch WLB-Leiter Heiner Remmert zeigt sich hochzufrieden mit dem Projektabschluss: "Das Experiment HEIMAT ist geglückt und wir hoffen, dass wir damit viele Menschen dazu animiert haben, sich selbst mit dem Begriff der Heimat zu befassen und sich mit anderen darüber auszutauschen, um vielleicht eine neue Sicht darauf zu entwickeln."

"Experiment HEIMAT" in der Kolvenburg im Münsterland

Der im Kunstverlag Hartmann Books erschienene 280 Seiten starke Band Experiment HEIMAT, in dem alle Fotoserien und sämtliche entstandenen Texte in voller Länge enthalten sind, ist im Buchhandel erhältlich oder kann beim Westfälischen Literaturbüro bestellt werden (28,- EUR zzgl. Versand). Auch das Ergebnis der HEIMAT-Studie ist als Broschüre veröffentlicht und kann beim WLB kostenfrei angefordert werden. Außerdem ist auf der Website www.experimentheimat.de das Projekt weiterhin umfassend dokumentiert.

"Experiment HEIMAT" war ein Projekt des Westfälischen Literaturbüros in Unna e.V. in Kooperation mit Bochum Marketing, dem Literaturbüro OWL, der Stadt Dortmund, der Stadt Enger, den LWL-Industriemuseen Henrichshütte Hattingen und Schiffshebewerk Henrichenburg Waltrop, dem Kreis Coesfeld, der Stadt Schmallenberg und der Kreisstadt Unna sowie zahlreichen weiteren Vereinen, Einrichtungen und Initiativen in Westfalen. Beteiligte Künstler:innen waren u.a. die Autor:innen Helene Bukowski, Safiye Can, Nora Gomringer, Lütfiye Güzel, Sabrina Janesch, Wladimir Kaminer, Sharon Dodua Otoo und Najem Wali sowie die Fotograf:innen Peter Bialobrzeski, Jörg Brüggemann, Alem Kolbus, Ute Mahler, Werner Mahler, Loredana Nemes, Christina Stohn, Nikita Teryoshin und Aleksandra Weber. Kurator der Ausstellung war Peter Bialobrzeski. Das Projekt wurde finanziell unterstützt vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW und begleitet von der Stiftung für Türkeistudien und Integrationsforschung sowie dem Westfälischen Heimatbund e.V.

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