Alfred-Müller-Felsenburg-Preis
Der Alfred-Müller-Felsenburg-Preis für aufrechte Literatur 2024 geht an die Münchener Comic-Künstlerin Barbara Yelin. Ihre "umfangreichen und in zahlreiche Sprachen übersetzten Comics und Graphic Novels", so die Jurybegründung, "behandeln so anspruchsvolle historische und gesellschaftspolitische Themen wie die deutsche nationalsozialistische Vergangenheit oder das Flüchtlingssterben im Mittelmeer. Anhand eingängiger individueller Schicksale zeigen sie kollektive Erinnerungslücken auf, machen Verdrängtes und Vergessenes wieder sicht- und zu wenig beachtete Stimmen hörbar - und das nicht zuletzt gegenüber einer jungen Zielgruppe. Auch durch ihre zahlreichen Lesungen in Kooperation mit jüdischen und weiteren Institutionen beweist Yelin sich als einflussreiche öffentliche Stimme über das Comicmedium hinaus."
Die 1977 geborene Yelin wurde mit ihrer mehrfach prämierten Graphic Novel "Irmina" international bekannt. 2015 erhielt sie den Bayerischen Kunstförderpreis für Literatur, 2023 den Preis "Pro meritis scientiae et litterarum" des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. Zuletzt erschien von ihr "Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung" (Reprodukt 2023). Barbara Yelin wird den Preis in der Synagoge der liberalen jüdischen Gemeinde "haKochaw" für den Kreis Unna, entgegennehmen. Die Laudatio auf die Preisträgerin hält der Literaturwissenschaftler und Geschäftsführer der LWL-Literaturkommission für Westfalen, Prof. Dr. Stefan Höppner.
Die anschließende Preisträgerinnenlesung erfolgt in Kooperation mit der Kreisstadt Unna (Kulturbüro).