
Droste Digital
Zum ersten Mal macht eine Ausstellung die digitalisierten Handschriften der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff zugänglich. Erleben Sie auf Burg Hülshoff, dem Geburtsort der Poetin, den Kosmos ihrer mikroskopisch kleinen Handschriften. Auf der Burg können Sie sechs neue Räume entdecken. Um die Handschriften in die Gegenwart zu holen, hat Burg Hülshoff - Center for Literature Schriftstellerinnen und Künstler:innen-Kollektive eingeladen, sich mit den Textbildern zu beschäftigen und einzelne Räume zu gestalten. Die ausgewählten Handschriften gehören zum Meersburger Nachlass, der mit 1500 Textseiten ungefähr zwei Drittel des gesamten Nachlasses der Schriftstellerin umfasst. Der herausragende Kulturschatz besteht aus sehr unterschiedlichen Textsorten, zum Beispiel Reinschriften von und Entwürfe zu Gedichten, Motivsammlungen, Briefe sowie Notizen, Quittungen und Listen. Der Nachlass gehört der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, wird verwaltet von der Staatsbibliothek zu Berlin und wurde vom LWL-Archivamt für Westfalen erstmals umfassend digitalisiert. Diese Digitalisate bilden die Grundlage für die Ausstellung DROSTE DIGITAL.
Die Digitalisate finden Sie im Bestand des Westfälischen Literaturarchivs mit der Nummer 1064 / Annette von Droste-Hülshoff (Meersburger Nachlass) unter diesem Link: archive.nrw.de/archivsuche.
Die Autorin Dorothee Elmiger befasst sich mit der Motivsammlung zur Judenbuche und gestaltet das Studierzimmer von Drostes Vater. Die Schriftstellerin und Lyrikerin Nora Gomringer setzt sich mit dem Frühwerk Bertha oder die Alpen auseinander und verwandelt Drostes Kinder- und Jugendzimmer. Almut Pape und Emese Bodolay vom Künstler:innen-Kollektiv Anna Kpok haben sich mit der Musikerin Laura Eggert zusammen getan, um aus dem Gedichtzyklus Klänge aus dem Orient eine begehbare Landschaft zu entwickeln, die Teil eines ganzen Orient-Kosmos der Droste ist. Das internationale Künstlerinnen-Kollektiv Hyphen-Labs (Ece Tankal und Carmen Aguilar y Wedge) befasst sich ausgehend vom Gedichtzyklus Die Elemente mit dem Verhältnis von Natur und Kultur im einstigen Badezimmer. In zwei weiteren Räumen wird in das Thema der digitalisierten Handschriften eingeführt, unter anderem wird der Prozess der Digitalisierung selbst beleuchtet, aber auch wie sich die Seiten beim Schreibprozess der Droste gefüllt haben. Eine App begleitet die Ausstellung und erweitert die historischen Räume.
Die Ausstellung Droste Digital ist eine Eigenproduktion von Burg Hülshoff - Center for Literature und wird gefördert durch die LWL-Kulturstiftung und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm "Digitalisierung in Kultur und Medien".

