LANDSTRICHE. Ein westfälischer Poesie-Parcours
Im Park des Literaturmuseums präsentiert die Ausstellung LANDSTRICHE. Ein westfälischer Poesie-Parcours künstlerische Installationen und literarische Objekte des Szenografen Jeremias Vondrlik. Material für die ortsbezogenen Inszenierungen sind zeitgenössische Texte des in Hamm geborenen Dichters Christoph Wenzel, die sich auf ausgewählte Werke der Sammlung des Museums für Westfälische Literatur sowie auf landschaftliche und kulturelle Besonderheiten der Region beziehen.
Eröffnet wird die Ausstellung am 05. April, umrahmt vom großen fest der aufbrüche, der zentralen Festveranstaltung von aufbrüche - literaturfestival [lila we:] 2025.
Am 15. Juni besteht die Möglichkeit die Ausstellung aus dem Blickwinkel des Autors Christoph Wenzel bei einem geführten Rundgang zusammen mit weiteren Projektbeteiligten zu betrachten.
Im Anschluss an die reguläre Ausstellung werden ausgewählte Stücke ins Gartenhaus des Kulturguts umziehen und können dort weiterhin besucht werden, das landstriche. KONZENTRAT startet am 12. Juli und läuft bis zum 31. August.
Westfalen - ein 'LANDSTRICH' mit Eintopf, Zweikampf, Dreifaltigkeit, wo wortkarge Sturheit regiert?? Oder doch nur ein Verwaltungsbezirk der mehr mit Bürokratie als mit Identität zu tun hat?? Die westfälische Literatur - eine Schnapsidee? Eine Fußnote der Geschichte, humorlos und dem Untergang geweiht wie das 'Westfälische Dampfboot' - bekömmlich wie ein Sack Salz? Oder doch frisch, hochprozentig und appetitlich?
Das interdisziplinäre Ausstellungsprojekt LANDSTRICHE. Ein westfälischer Poesie-Parcours wirft in künstlerischen Installationen und literarischen Objekten im Umfeld des Literaturmuseums auf dem Kulturgut Haus Nottbeck diese und andere Fragen auf. Ausgewählte literarische Themen und Werke, aber auch 'Blinde Flecken' und Leerstellen der Präsentation bilden den Ausgangspunkt für eine künstlerisch-poetische Auseinandersetzung mit der Literaturgeschichte Westfalens.
Das Ergebnis dieser künstlerischen Forschungsperspektive ist eine Transformation, eine poetische Verdichtung westfälischer Literatur- und Kulturgeschichte, der auf einem Kunstparcours im Außenraum nachgespürt werden kann. Die zu erwandernden räumlichen, objekthaften oder akustischen Installationen treten in Dialog mit der landschaftlichen Umgebung des Museumsparks und ermöglichen so neue, sinnlich-ästhetische Erfahrungen von Literatur. Ergänzend zu den Installationen wird das Gartenhaus des Kulturguts im Sinne einer Wissenszentrale zu einem Ort der Dokumentation, an dem die Prozesse der künstlerischen Forschung anhand von zusätzlichen Materialien und Hintergrundinformationen zu den einzelnen Texten und ihren Inszenierungen nachvollzogen werden können.
Projekte wie LANDSTRICHE zeigen, dass Kunst und Literatur uns nicht nur unterhalten, sondern auch den Blick auf das Vertraute verändern können. Dieser Poesie-Parcours macht die westfälische Landschaft zum Resonanzraum für Geschichten, Erinnerungen und neue Gedanken. Genau deshalb fördern wir solche Projekte - weil sie die Region nicht nur abbilden, sondern sie immer wieder neu erlebbar machen.
(Frank Knura, Vorstandsvorsitzender der Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost)
Anfang April, nur wenige Tage vor der offiziellen Eröffnung, informierten sich Projektpartner und Förderer bei einem Ausstellungsrundgang mit dem Kuratorenteam über den Stand der Vorbereitungen (dazu siehe linkes Bild, v.l.): Anwesend waren der Autor Christoph Wenzel, außerdem Dirk Bogdanski der maßgebliche Organisator des Projekts beim Museum für Westfälische Literatur, weiterhin Frau Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin und Vorstandsmitglied der LWL-Kulturstiftung sowie Frau Dr. Anna Arizzi Rusche, einerseits als Geschäftsführerin der Kulturgut Haus Nottbeck GmbH und auch in ihrer Funktion als Kulturdezernentin im Kreis Warendorf. Dazu konnten sich Frank Knura, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost und Herr Prof. Dr. Stefan Höppner, der wissenschaftliche Leiter im Museum für Westfälische Literatur und gleichzeitig Geschäftsführer der LWL-Literaturkommission für Westfalen, ein Bild von der neuen Ausstellung machen. Von Seiten des Organisationsteams war außerdem Lisa Uphaus als aktuelle wissenschaftliche Volontärin im Museum für Westfälische Literatur zugegen und auch Heiner Remmert, als Leiter des Westfälischen Literaturbüros in Unna und gleichzeitig verantwortlich für das literaturland westfalen, konnte sich als Mitveranstalter des Projekts LANDSTRICHE einen ersten Eindruck verschaffen.
Arizzi Rusche (u.a. Kulturdezernentin Kreis Warendorf) den "Logotopomat"
Jeremias H. Vondrlik ist freier Szenograf, Bühnenbildner und Ausstellungsgestalter. Er entwarf Bühnenbilder für zahlreiche Theaterinszenierungen (u.a. in Oldenburg, Bremen, Rostock, Münster) und entwickelte innovative Szenografien und multimediale Rauminstallationen für zahlreiche Ausstellungen im Museum für Westfälische Literatur, z.B. Vom Wandern, Aliens Welcome, BLOW UP - ZOOM IN, 1968 - Pop, Protest und Provokation oder 1914: text und krieg - krieg und text.
Der Autor Christoph Wenzel veröffentlichte bislang fünf Gedichtbände, zuletzt weg vom fenster, lidschluss und landläufiges lexikon. Er ist Mitherausgeber der Literaturzeitschrift [SIC], betreibt seit 2011 den [SIC]-Literaturverlag und betreut das deutsch-niederländisch-flämische Lyrikmagazin Trimaran. Für seine Gedichte erhielt er den 'Alfred-Gruber-Preis' beim 'Lyrikpreis Meran', das 'Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium', den 'Förderpreis des Landes NRW' sowie zuletzt den 'Dresdner Lyrikpreis'.
Ein Projekt von aufbrüche - literaturfestival [lila we:] 2025, gefördert von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr "1250 Jahre Westfalen". Schirmherr dieses Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Weitere Förderer des Festivals sind das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Sparkassenverband Westfalen-Lippe und die Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial Versicherung. Das Projekt "LANDSTRICHE" wird unterstützt von der Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost.
- Die Öffnungszeiten des Museums sind von Dienstag bis Freitag jeweils 14 bis 18 Uhr, am Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr.
- Vom 5. April bis zum 29. Juni kann die Ausstellung auf dem Kulturgut erwandert werden, die Installationen im Außenraum sind jederzeit zugänglich.
- Lesungen, Vermittlungsangebote und Workshops für Kinder und Jugendliche runden das Programm der "LANDSTRICHE" ab.
- Weitere Informationen gibt es online beim Veranstalter.
