
Ulrike Almut Sandig und Jörg Sundermeier: Türschwellenkinder - über die Arbeit der Eltern
Welchen Einfluss hat die Arbeit der Eltern auf das eigene Leben? Welche Vorstellungen hatten wir als Kind von ihr, wie hat sie unsere Kindheit geprägt, wie möglicherweise die eigene Berufswahl beeinflusst? Im Gespräch mit der Schriftstellerin Ulrike Almut Sandig und dem Autor und Verleger Jörg Sundermeier stellt Wolfgang Schiffer die von ihm zusammen mit Dinçer Güçyeter herausgegebene Anthologie Türschwellenkinder - Über die Arbeit der Eltern (ELIF Verlag) vor. 26 Geschichten von Menschen verschiedenster Herkunft und Sozialisation, die heute in kreativ-künstlerischen Bereichen tätig sind, liefern darin, von den frühen Nachkriegsjahren über das sogenannte Wirtschaftswunder bis in die jüngste Vergangenheit, ein vielfältiges und vitales Bild vom Leben und Überleben in diesem Land.
Die Publikation und die Veranstaltung sind gefördert vom Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt.
Ulrike Almut Sandig geboren 1979, wuchs in einem Pfarrhaushalt im sächsischen Dorf Nauwalde auf. Heute lebt sie als Performancedichterin und Schriftstellerin in Berlin. Sie ist Frontfrau des ukrainisch-deutschen Poesiekollektivs Landschaft. Von ihr erschienen zahlreiche Gedichtbände, Erzählungen, Hörspiele, Hörbücher sowie ein Musikalbum und der Roman Monster wie wir (2020), für den sie wie für ihr lyrisches Schaffen mit dem Erich-Loest-Preis ausgezeichnet wurde. Ihr aktueller Gedichtband Leuchtende Schafe (2022) enthält drei Gedichte, die sich mit einer Schlosskapelle beschäftigen, die auch im genannten Band Erwähnung findet.
Jörg Sundermeier geboren 1970 in Gütersloh, lebt in Berlin und betreibt mit Kristine Listau den Verbrecher Verlag. Er ist Autor für diverse Zeitungen und Magazine und schrieb mehrere Bücher, etwa Heimatkunde Ostwestfalen (2010), Die Sonnenallee (2016) und 11 Berliner Friedhöfe, die man gesehen haben muss, bevor man stirbt (2017). In 2016 wurde Jörg Sundermeier mit dem K.H. Zillmer-Verlegerpreis für verdienstvolles verlegerisches Handeln ausgezeichnet.
Wolfgang Schiffer geb. 1946 in Nettetal/Niederrhein, arbeitete seit 1976 zunächst als Hörspieldramaturg beim WDR, die letzten zwanzig Jahre bis zu seiner Pensionierung 2011 war er in leitender Position für Hörspiel, Radio-Feature und Literatur zuständig. Immer schon ist er auch als Herausgeber sowie als Übersetzer aus dem Isländischen tätig gewesen und schreibt Prosa und Lyrik. 2022 erschienen in deutsch-isländischer Ausgabe die Lyrikbände Schnee über den Buchstaben von Dagur Hjartarson und Ewigzeit von Ásta Fanney Sigurðardóttir sowie sein eigener Lyrikband Dass die Erde einen Buckel werfe, in diesem Jahr neben der vorgestellten Anthologie der deutsch-isländisch edierte Gedichtband Lose Blätter von Ragnar Helgi Ólafsson (alle ELIF Verlag).
