Literaturtipp

Frank Brandstätter

...und Gott schuf die Tiere.

Dortmund: OCM Verlag 2022

Die Bibel als Tierlexikon: Heuschrecken, Schlangen, Esel - einige Tierarten sind untrennbar mit biblischen Geschichten verbunden. Aber hätten Sie gewusst, dass in der christlichen Überlieferung auch Wiedehopf und Pelikan vorkommen? Und was macht eigentlich das Flusspferd in der Heiligen Schrift?

Ganz gleich, mit welchem Schwerpunkt man sich den Texten der Bibel widmet, so ist sie auch heute noch eine wahre Fundgrube von Daten, Fakten und Philosophien. Die sogenannten "Urschriften" sind größtenteils aus mündlichen Überlieferungen entstanden und folglich nicht wörtlich zu nehmen. Die Schriften des Alten Testaments beispielweise basieren auf mündlichen Überlieferungen, die bis ins zweite Jahrtausend vor Christus zurückreichen, aber erst ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. niedergeschrieben wurden. Gleichwohl zeichnen die Texte zusammengenommen ein Bild der damaligen Zeit. Als Frank Brandstätter seinerzeit damit begonnen hatte, die zoologischen Angaben in der Bibel zu analysieren, war er überrascht, wie exakt manche Textstellen in der Beschreibung der Arten oder deren Biologie waren. Die auf Tiere bezogenen Textstellen der Bibel (sowohl im Alten, als auch im Neuen Testament) lesen sich wie eine Faunenbeschreibung der damaligen Zeit.

Dr. Frank Brandstätter, Direktor des Dortmunder Zoos, befasst sich seit 20 Jahren mit den Tieren der Bibel. In diesem Buch nimmt er Bibelpassagen mit zoologischen Bezügen akribisch unter die Lupe und zeigt, wie präzise die Autoren der Heiligen Schrift in ihren Beschreibungen der Fauna waren. Dazu liefert er spannende Fakten über die Lebensweisen der Tiere und verrät unter anderem, warum das Kamel nur ungern durchs Nadelöhr geht.
Wissenschaft trifft religiöse Überlieferung – das muss kein Widerspruch sein!

Aktuelles
  • Am Erker No. 86

    Die 86. Ausgabe der Literaturzeitschrift präsentiert unter dem Motto "Paarungen / Mixturen" Kurzgeschichten darüber, wie Menschen zusammenfinden oder es miteinander aushalten, wobei das Augenmerk auch Paradiesvögeln, Seiltanzenden, Fahrenden und kühnen Verbindungen im Hinblick auf Herkunft, Alter und Geschlecht gilt.

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  • Comic-Begeisterte gesucht!

    Das Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde-Stromberg sucht für seine kommende Sonderausstellung "Zok Roarr Wumm. Comics in Westfalen" (07.07. bis 29.09.2024) Personen, die über ihre Comic-Begeisterung berichten. Die daraus entstehenden Video-Interviews sollen als Filmbeitrag in der Ausstellung im Museum für Westfälische Literatur gezeigt werden.

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  • Beiträge aus "Am Erker" in der Literaturline

    Ihre persönliche Dichter:innenlesung: Seit 2001 bringt die Literaturline Informationen, Texte und Ton über das Internet ins Haus. Geboten wird ein Spektrum ganz unterschiedlicher Lesungen. Im April sind fünf Beiträge aus der Literaturzeitschrift "Am Erker" zum Thema Paarungen/Mixturen zu hören.

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  • Uljana Wolf erhält Ernst Meister-Preis für Lyrik

    Sie pflegt einen kunstvollen Umgang mit Sprache - für diesen wird die Dichterin Uljana Wolf am 10. April in Hagen mit dem Ernst Meister-Preis für Lyrik ausgezeichnet. In ihren Gedichten, Essays und Übersetzungen beobachtet sie unsere polyglotte Lebenswelt der Gegenwart.

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