Zurück zur Übersicht

Droste Festival 2024 eröffnet

Programm läuft noch bis zum 05. Mai

Moderatorin Susan Zare diskutierte mit Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Prof. Dr. Claudia Opitz Belakhal und Rebekka Endler über die historischen, gesellschaftlichen und kulturellen Aspekte der Figur der Hexe.

Am 30. April wurde das Droste Festival von Burg Hülshoff - Center for Literature (CfL) mit einem Festakt und einer rauschenden Walpurgisnacht mit Gesprächen, Performances und Tanz auf Burg Hülshoff offiziell eröffnet. Das Festival erforscht unter dem Motto "Nenn mich Hexe!" vom 26. April bis 05. Mai die Figur der Hexe in Literatur, Geschichte und Gesellschaft.

Der Festakt vor zahlreich erschienenem Publikum startete mit einer Begrüßung von Dr. Jörg Albrecht, Künstlerischer Leiter von Burg Hülshoff-Center for Literature, sowie Grußworten der Schirmfrau des Festivals Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, und Gertrud Welper, Stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe.

Susan Zare diskutierte mit Rebekka Endler, Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger und Prof. Dr. Claudia Opitz Belakhal über die historischen, gesellschaftlichen und kulturellen Aspekte der Figur der Hexe. Das Schaupiel Bei Schlechtwetter bleiben Eidechsen zu Hause des Performance-Duos Fiege | Giese befasste sich mit dem Tabuthema bereuende Mutterschaft und Möglichkeiten der Versöhnung.

Mit Einbruch der Dunkelheit hieß es dann "As The Witches Do": Rike Scheffler inszenierte gemeinsam mit Monika Dorniak, Paula Erstmann, Sarah Farina, Angélica Freitas, Jessie Kleemann, Mette Moestrup, Ayumi Paul und Tina Omayemi Reden eine große Hexenversammlung zur Feier der gleichermaßen ikonisierten wie dämonisierten Figur der Hexe mit Gesprächen, Performances, Hexenfeuer, Ritualen, Essen, Tanz und Musik bis in die Nacht.

Noch bis Sonntag 05. Mai begeben sich Autor:innen und Künstler:innen in Lesungen, Performances, Installationen und Workshops auf die Spur der Hexe. Am Freitagabend liest die aus Belarus stammende Autorin Volha Hapeyeva um 20 Uhr im Baumberger Sandstein Museum aus ihrem neuen Roman Samota. Die Einsamkeit wohnte im Zimmer gegenüber, in dessen Zentrum die Empathie und die Frage, warum sie so vielen Menschen abhandengekommen zu sein scheint, stehen. Der Eintritt ist frei.

Rike Scheffler bei der Performance des von ihr kuratierten Programms "As the witches do" zur Walpurgisnacht

Am Wochenende findet dann zwei Tage volles Festivalprogramm im Haus Rüschhaus statt. Beim Workshop Edit-a-thon können die Teilnehmer:innen Wikipedia-Einträge zu Autor:innen bearbeiten und neu verfassen, um die Sichtbarkeit weiblich gelesener Personen auf der Plattform zu erhöhen. Die begehbare Installation "Klitorianisches Lesezimmer" von Ari Merten und Thea Reifler widmet sich im Haus Rüschhaus dem klitorianischen Lesen und Schreiben der frühen klitorianischen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Bei der Kopfhörer-Lesung zu Ingeborg Bachmanns "Malina" lassen Miriam Michel und Rasmus Nordholt-Frieling Text im Kopf entstehen, und bei einer Live-Session des Literatur-Podcasts Stoff aus Luft von Josefine Berkholz, Tanasgol Sabbagh mit Aylin Çelik, Logan February, Simoné Goldschmidt-Lechner, Tia Morgan, Norwin Tharayil und Fabian Saul geht es um Verführung, Zwang, Körper und die verhexte Mehrheitsgesellschaft. In ihrer Intervention mit Performances, Soundinstallationen, Skulpturen, Zeichnungen und Kostümen laden Lisa Klosterkötter und Rosanna Graf die Besucher:innen in "Das öde Haus" ein, einen Ort der Verlockungen, Täuschungen und Tarnungen, und zugleich Schutz- und Möglichkeitsraum selbstbestimmter Handlungen im Haus Rüschhaus.

Am Sonntag bringt das Volxtheater Bethel mit der Tanztheater-Performance The Witch is on Fire völlig neue Märchenversionen auf die Bühne, in denen sich Rotkäppchen zur Wehr setzt, Rapunzel die Nymphe Undine heiratet und die Hexe nicht verbrannt wird, sondern sich das Patriachat holt. Für Kinder liest die Schauspielerin Amelie Barth am Sonntagnachmittag Hexengeschichten. Die "Dead Ladies Show" mit Esra Canpalat, Katy Derbyshire, Susan Stone stellt vergangene Frauen vor, die faszinierende, magische und fabelhafte Leben geführt haben. Das Soundpoem Witch Walk von Lena Willikens & Sarah Szczesny mit Kim de l'Horizon ist jederzeit online abrufbar.

Die Ausstellung KÖRPER:SPRACHEN die im Rahmen des Festivals eröffnet wurde, ist noch bis zum 30.12.2024 auf Burg Hülshoff zu sehen. Das Künstler:innenkollektiv parallelgesellschaft mit Etritanë Emini, Moshtari Hilal, Miedya Mahmod, Fatima Moumouni, Nazanin Noori, Paula Reissig, Tanasgol Sabbagh, ተመስገን ተስፉ (Temye Tesfu), Norwin Tharayil, Ralph Tharayil, சிந்துஜன் வரதராஜா (Sinthujan Varatharajah) und Ken Yamamoto macht in der Ausstellung sichtbar, wie stark kolonial geprägte Denk- und Sprachmuster bis heute unsere Sprache prägen. In den Räumen der Dauerausstellung der Burg Hülshoff tritt die Ausstellung in den Dialog mit Exponaten und Besucher:innen. Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten des Droste-Museums auf Burg Hülshoff von Mittwoch bis Sonntag (11-18:30 Uhr) besucht werden.

Gertrud Welper (Stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe), Josefine Paul (Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen und Schirmfrau des Droste Festivals), Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger (Landesrätin für Kultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und Vorstandsvorsitzende der Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung) und Dr. Jörg Albrecht (Künstlerischer Leiter Burg Hülshoff-Center for Literature) bei der Eröffnung des Droste Festivals 2024 auf Burg Hülshoff

Zum Gesamtprogramm geht es hier.

Für alle Veranstaltungen können Einzeltickets gekauft werden.
Für den 04. und 05.05. gibt es Tagestickets:

  • Tagesticket für den 04.05. im Haus Rüschhaus: 15 €, erm. 8 €
  • Tagesticket für den 05.05. im Haus Rüschhaus: 15 €, erm. 8 €, Familienticket 20 € (für zwei Erwachsene + Kinder)
  • Ausstellung "KÖRPER:SPRACHEN": 7 €, erm. 4,50 €

Der Eintritt ist für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei. Alle Tickets sind in erhältlich über die Website www.burg-huelshoff.de oder an der Tageskasse vor Ort.

Das Droste Festival 2024 steht unter der Schirmfrauschaft von Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, und wird gefördert durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und die Kunststiftung NRW.

In Kooperation mit Afrikanische Perspektiven e.V., Amt für Gleichstellung der Stadt Münster, Baumberger Sandsteinmuseum, Berliner Künstler*programm des DAAD, Filmwerkstatt Münster, Germanistisches Institut der Universität Münster, LWL-Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens Stadtbücherei Münster, Theaterwerkstatt Bethel, Theater im Pumpenhaus, Theater Münster, Wikimedia e.V.

Aktuelles
  • Liebesgedichte gesucht

    Im Sommer ab dem 21.06.2024 begleiten Liebesgedichte den Poesiepfad im Arnsberger Wald. Dazu erbittet das Vorbereitungsteam Gedichtvorschläge aus der Bevölkerung bis zum 01. Juni 2024. Das Poesiepfad-Team wird die Vorschläge auswerten und zusammenstellen. Die Anzahl der Nennungen entscheidet.

    weiterlesen
  • Bundesverdienstkreuz für Dr. Friedemann Spicker

    Dr. Friedemann Spicker aus Königswinter ist am Montag, 13. Mai, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden. Schon 2005 begründete er zusammen mit Dr. Jürgen Wilbert das Deutsche Aphorismus-Archiv (DAphA) Hattingen.

    weiterlesen
  • Preis für Internationale Poesie

    Als Höhepunkt des Lyriktreffens Münster hat die Stadt Münster am Sonntag, 12. Mai, ihren Preis für Internationale Poesie an die US-amerikanische Dichterin Diane Seuss und ihren deutschen Übersetzer Franz Hofner vergeben. Der Schriftsteller und Illustrator Frank Witzel hielt die Laudatio.

    weiterlesen
  • Den Klang von Dortmund aufspüren

    Die neue Stadtbeschreiberin ist am Sonntag, 05. Mai, offiziell von Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal begrüßt worden. Chrizzi Heinen ist nun sechs Monate lang in Dortmund auf der Suche nach dem "Klang der Stadt". Sie will den Klang der Stadt erspüren, erforschen und abbilden.

    weiterlesen