Worte und Bilder

Künstler, Lyriker, Verleger - all das ist Horst Dieter Gölzenleuchter, der seit den 1960er Jahren in seinem Bochumer Atelier immer wieder neue Werke schafft. Zu seinem 80. Geburtstag im Frühling 2024 ehrt ihn das Museum für westfälische Literatur mit der Ausstellung Worte und Bilder. Der Schwerpunkt liegt auf Arbeiten, die gleichzeitig Gölzenleuchters Texte und Grafiken in den Mittelpunkt rücken. Aber auch in den letzten Jahren entstandene Acrylbilder sind zu sehen, ebenso wie zahlreiche Bücher anderer Autoren, die er seit 1979 in seiner Edition Wort und Bild herausbringt. Horst Dieter Gölzenleuchter ist seit vielen Jahrzehnten einer der herausragenden Künstler Westfalens und seit 2018 Träger des Verdienstordens des Landes NRW.

1944 in Freiburg geboren und in Dahl bei Hagen aufgewachsen, gehört Horst Dieter Gölzenleuchter schon seit Jahrzehnten zu den großen Künstler:innen Westfalens. 1971 begann er mit der freiberuflichen Arbeit als bildender Künstler und eröffnete 1982 seine Werkstatt "Wort und Bild" in Bochum. Hier entstehen seine Grafiken und Skulpturen, die er inzwischen weltweit ausstellt. Neben Deutschland wurden Werke Gölzenleuchters in den Niederlanden, Österreich, Frankreich, Indien und zuletzt in der New Yorker "BAU Gallery" präsentiert. Seine Werkstatt ist darüber hinaus Treffpunkt und Nukleus der regionalen Kunst- und Kulturszene, ein Ort regelmäßiger Autor:innenlesungen und Ausstellungen zeitgenössischer und zeitkritischer Kunst.

Gölzenleuchter ist das, was man im Volksmund einen Allroundkünstler nennen würde. Neben seiner Arbeit als Grafiker, Maler und Buchkünstler ist er auch als Autor und Herausgeber tätig. In der Kunst hat Gölzenleuchter seine ganz eigene Sprache gefunden. "Immer wieder spielt er das Individuelle der Kunst gegen das Serielle des Drucks aus", schreibt die WAZ. Seit der Gründung seines Kleinverlags Edition Wort und Bild veröffentlicht er auch eigene literarische Arbeiten sowie Texte anderer bekannter Autor:innen wie Werner Streletz, Hugo Ernst Käufer oder Michael Klaus, die er mit eigenen Holzschnitt-Illustrationen in Dialog treten lässt. Hier gelingt es Gölzenleuchter in beispielloser Weise, Literatur und Kunst in einer Form zusammenzubringen, die weit über das rein Illustrative, die wechselseitige Veranschaulichung oder Erläuterung, hinausweist.

In allen Varianten seiner Kunst sind seine Motive stark verwoben mit aktuellen gesellschaftlichen Themen. In ihnen reflektiert sich Gölzenleuchters gesellschaftliches und politisches Engagement, sie verweisen auf soziale Ungerechtigkeit und stellen das Individuum in seinem alltäglichen Dasein dar. Über die verschiedenen Facetten von Gölzenleuchters Wort- und Bildkunst bietet die Ausstellung auf dem Kulturgut Haus Nottbeck nun einen exemplarischen Überblick.