Unter dem Titel aufbrüche veranstaltet das Netzwerk literaturland westfalen von März bis Mai 2025 ein neues gemeinsames Festival. Literaturliebhaber:innen erwartet ein abwechslungsreiches, experimentelles und kreatives Programm mit über 60 Veranstaltungen in 37 Städten für alle Altersklassen. Mit dem neuen Festival möchte das Netzwerk nachhaltige Impulse setzen, wie Literaturveranstaltungen geplant werden können, um damit ein breiteres Publikum anzusprechen und für die Wortkunst zu begeistern. Auch Workshops und interaktive Veranstaltungen sind daher Teil des Programms.

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Im Zentrum des Festivals steht das große fest der aufbrüche am 05. April auf dem Kulturgut Haus Nottbeck. Hier wird Literatur in all ihren Formen gefeiert! Die Berliner Digital-Poetin Elisa Aseva gibt Kostproben ihrer politisch-essayistischen Kurztexte und Bestsellerautor Oliver Uschmann lädt zum Auftakt der Feierlichkeiten des 20-jährigen Jubiläums seiner beliebten Hartmut und ich-Geschichten. Die mehrfach ausgezeichnete Autorin Lina Atfah gibt bei einem Workshop Einblicke in den Schreibprozess ihrer eindrucksvollen Poesie und New-Adult-Star Antonia Wesseling entführt das Publikum mit dem druckfrischen neuen Band ihrer Dark Venice-Dilogie in romantische Welten. Außerdem wird an dem Tag die Ausstellung Landstriche u.a. mit Christoph Wenzel eröffnet. Am Abend präsentiert dann Slam-Poetin Sandra Da Vina ihr aktuelles Bühnenprogramm Plüsch. Daneben stellen Netzwerkpartner sich und ihre Festivalprojekte vor. Für stimmungsvolle musikalische Begleitung sorgen Six of Eight mit Sängerin Joyce Nuhill und Pop-Musik im Blues-Gewand. Durch den langen und zugleich kurzweiligen Tag führt kenntnisreich die Rundfunkjournalistin Gabriele Kraiczek.

Der Westphalian Poetry Slam bringt im Rahmen des Festivals fünf der renommiertesten Poetry-Slammer:innen aus dem deutschsprachigen Raum nach Westfalen. Jan-Philipp Zymny (zweifacher deutschsprachiger Meister), Elif Duygu (Österreichische Meisterin 2022), Fine Degen (Schweizer U20-Meisterin 2022), Felix Maier (Südtiroler U20-Meister 2019) und Sara Andjelkovic (Luxemburgische Meisterin 2023) bieten in Detmold, Marl, Schmallenberg und Rheine ein Bühnenerlebnis der Extraklasse.

poetica westfalia

Wo ist die Poesie heute? Gibt es sie noch, als lebendiger Teil unserer Kultur? Hat sie geheime Orte in der Stadt oder auf dem Land, Biotope, in denen sie überdauert oder gar neu gedeiht? Die gemeinnützige Kaspershof UG lädt im Rahmen des Festivals vom 01. März bis 01. Mai alle Literaturfans in Westfalen dazu ein, Gedichtschnipsel, Lyrik oder Verse im öffentlichen Raum aufzuspüren und in die Web-App poetica-westfalia.de einzutragen. Aus den Meldungen entsteht dann eine Landkarte des poetischen Westfalens: schön gedruckt für den Wanderrucksack und digital fürs Handy.

Stellen Sie sich vor, Sie sind bei einer Lesung - und plötzlich kommen Figuren aus ihren Büchern. Mehr noch: Sie müssen ihnen helfen, wieder in ihre Welt zurückzufinden. So geschieht es bei einem interaktiven Theaterstück in der Stadtbücherei Bochum. Für jeweils eine knappe Stunde verwandelt sich die Bücherei in einen Escape Room der besonderen Art. An den einzelnen Stationen begegnen Sie Klassikern der Krimiliteratur bis hin zu Figuren aus New-Adult-Büchern.

Das Genre New Adult boomt! Und lockt insbesondere junge Leserinnen wieder in Büchereien und Buchhandlungen. Die Stadtbibliotheken Bielefeld und Ahlen widmen sich daher im Rahmen von aufbrüche ganz diesem Thema. Nach Bielefeld kommen unter anderem die Schriftstellerinnen Bianca Wege, Kathinka Engel, Liane Mars und Emilia Laforge mit ihren brandneuen Büchern und in Ahlen stehen die Autorin Anya Omah und der Zeichner Lukas Pütz im Mittelpunkt. Drumherum gibt es kreative Workshops, beispielsweise zum Handlettering oder Manga-Zeichnen.

Christoph Wenzel

Staatliche Repression, Vertreibung und Flucht, das Ankommen in der Fremde. Mit ihren eindrucksvollen Gedichten nimmt uns Lina Atfah mit auf die Reise, macht Lyrik nahbar und greifbar. Das Projekt Was willst du, Welt? des Westfälischen Landestheaters ist fröhlich und traurig, mal voller Komik, mal bitter und hoffnungsvoll. Nach ihren zweisprachigen Lesungen auf Arabisch und Deutsch kitzelt es den Zuhörenden in den Fingern, selbst zu schreiben.

Ein neues Kapitel beginnen lautet das Motto eines sportlichen Schreibworkshops mit Dr. Mareike Menne vom Verlag Menne & Töchter, der literarisches Schreiben, Yoga, Schwimmen, Wandern und Selbstreflexion miteinander verbindet und so neue Inspirationen wecken möchte.

Auch das Museum für Westfälische Literatur auf dem Kulturgut Haus Nottbeck widmet dem Festival wieder eine Sonderausstellung. Unter dem Titel Landstriche werden künstlerische Installationen und literarische Objekte des Szenografen Jeremias Vondrlik präsentiert, das Material dafür liefern Texte des Dichters Christoph Wenzel, die sich auf ausgewählte Werke der Sammlung des Museums sowie auf landschaftliche und kulturelle Besonderheiten der Region beziehen.

Bubble-Ball

In der Abtei Marienmünster wird eine Performance-Veranstaltung der besonderen Art präsentiert. Patrick Salmen (Literatur) und Quichotte (Musik) haben gemeinsam mit einer Tänzerin/Schauspielerin für die Vorlesebande e.V. eine literarisch-musikalisch-tänzerische Performance unter dem assoziativen Motto "Westfälischer Garten" entwickelt.

Unter dem Titel Zeitgrenzen aufbrechen hat das Rumpelstilzchen-Literaturprojekt Autor:innen eingeladen, sich literarisch mit Texten von 14 Schriftsteller:innen des 18. bis 20. Jahrhunderts auseinanderzusetzen, die von den literaturhistorischen Gesellschaften Westfalens ausgewählt wurden. Entstanden ist eine Anthologie, die mit einer Lesereise vorgestellt wird.

Der Westfälische Bubble-Wort-Parkour des Literaturbüros OWL ist ein literarisch-sportliches Camp für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren, das Parkour-Sport, Bubble-Ball, spannende Geschichten und Westfalen miteinander verbindet. Schauspieler:innen lesen abenteuerliche Geschichten vor, in denen die Held:innen in großen Balls davonfliegen oder flinke Parkourläufer:innen sind. Und nach den Lesungen probieren die Teilnehmer:innen die Sportarten selbst aus.

"Lyrik in Bewegung" präsentiert neue Gebärdenpoesien und Lyriken
Sandra Da Vina

Wie können literarische Texte verkörperlicht werden, wie Gebärdenliteratur verschriftlicht? Welche künstlerische Sprache kann einen gemeinsam geschaffenen literarischen Text abbilden? In viertägigen Workshops haben Rafael-Evitan Grombelka und Simone Scharbert sowie Miedya Mahmod und Jon Savkin auf Einladung von Burg Hülshoff - Center for Literature in Tandems neue Gebärdenpoesien und Lyriken erarbeitet und in die jeweils andere Form übersetzt. Gemeinsam präsentieren die Sprachkünstler:innen ihre neuen Werke im historischen Haus Rüschhaus.

Nicht nur die aktuelle Arbeitswelt befindet sich im Umbruch, auch die alten Arbeitsstätten in Westfalen, insbesondere im Ruhrgebiet. Mit dem Thema beschäftigt sich in Dortmund insbesondere das Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt. Die Autorinnen Anja Liedtke und Esra Canpalat brechen gemeinsam mit den Besucher:innen auf, um den Wandel des Industriedenkmals Kokerei Hansa hin zu einem Freizeitgelände literarisch zu erkunden.

Mit dem Literatur-Express des Kulturbüros der Kreisstadt Unna geht es für einen Tag auf literarische Entdeckungstour zu berühmten Schauplätzen der Schlösser- und Industriekultur Westfalens. Unter anderem werden dabei in Unna die Gewölbe einer alten Brauerei in neuem Licht erkundet und das besondere Ambiente von Burg Vischering lädt zum Flanieren ein. Passend zu den Stationen hat die Autorin und Poetry-Slammerin Sandra Da Vina exklusiv Texte verfasst und wird sie nun dort präsentieren.

Frank Goosen

Gerade in Zeiten geistigen und sozialen Umbruchs gab es eine Blüte der aphoristischen Gattung. Glaubt man den Aussagen vieler Soziolog:innen und Politiker:innen, so leben wir gegenwärtig wieder in Umbruch- oder Wendezeiten. Der bereits achte Schreibwettbewerb des Deutschen Aphorismus-Archivs Hattingen hat sich daher für sein Leitthema vom Titel des Festivals aufbrüche inspirieren lassen. Bei der Preisverleihung werden die prämierten Aphorismen vorgetragen.

Außerdem stehen unter anderem eine interaktive Kriminacht für Kinder, eine musikalisch-literarische Präsentation von Texten Kurt Tucholskys des bekannten Schauspielers Robert Stadlober, ein Schattentheater zum Buchklassiker Der kleine Prinz, Schreibworkshops zu einer Ausstellung des Malers und Fotografen Xanti Schawinsky, ein Projekt mit Kita-Kindern und ein Musiktheater-Workshop für Kinder und Jugendliche auf dem Programm.

Daneben gibt es unter anderem Lesungen mit den Autor:innen Katja Angenent, Heide Bertram, Matthias Engels, Wolfram Frommlet, Jana Goller, Frank Goosen, Alfons Huckebrink, Sabine Lipan, Daniel Schreiber, Nasila von Staudt, Jörg Thadeusz, Thorsten Trelenberg, Charlotte von Feyerabend und Sarah Weber.

Insgesamt wird es über Westfalen und Lippe verteilt eine Reihe ganz unterschiedlicher literarischer Angebote jeglicher Größenordnung geben, die die qualitative Bandbreite der Literatur, der Autor:innenschaft und literarischen Akteure in und aus Westfalen gemeinsam mit Gästen von außen vorstellt. Zur Programmübersicht geht es hier.

aufbrüche - literaturfestival [lila we:] 2025 ist ein Projekt des Netzwerks literaturland westfalen. Es wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr "1250 Jahre Westfalen" gefördert. Schirmherr dieses Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Weitere Förderer des Festivals sind das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Sparkassenverband Westfalen-Lippe und die Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial Versicherung.

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    Mit dem Jahresfestival trat das literaturland westfalen 2012/13 mit einem umfangreichen Programm zum ersten Mal in die Öffentlichkeit.

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