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Dortmunds Stadtbeschreiberin 2024

Chrizzi Heinen aus Berlin wird Dortmunds nächste Stadtbeschreiberin

Chrizzi Heinen

Die Stadtbeschreiberin für das Jahr 2024 ist gewählt: Chrizzi Heinen aus Berlin hat sich gegen zahlreiche Bewerber:innen aus vier Ländern durchgesetzt und wird von Mai bis Oktober die Stadt Dortmund literarisch erkunden. Dr. Christina M. Heinen (auch: Chrizzi Heinen oder Céline Lassalle) ist eine freischaffende Autorin von Erzählprosa und Hörspielen sowie bildende Künstlerin. Nach internationalen Arbeitsaufenthalten studierte sie Musikwissenschaften (mit Promotion), Philosophie und Musiktherapie an der Universität Köln. Die Nachricht über ihre Wahl zur Stadtbeschreiberin nahm sie erfreut entgegen und kündigte an, Dortmund "klanglich wie literarisch zu erkunden und mit den Einwohnern über den (akustischen) Alltag in der Stadt ins Gespräch zu kommen".

Wie klingt Dortmund?

2019 veröffentlichte Heinen ihren ersten Roman Am schwarzen Loch und erhielt 2020 den Förderpreis Komische Literatur der Stiftung Brückner-Kühner. Auch für ihre Kurzhörspiele wurde sie ausgezeichnet (1. Preis beim Berliner Hörspielwettbewerb in Kooperation mit der Akademie der Künste) und war 2020 Stadtschreiberin im finnischen Tampere. Ihr Manuskript Tropicalia Passagen stand 2021 auf der Shortlist "Writing Gender" des Goethe-Instituts Kigali. Die Künstlerin ist bekannt für ihre interdisziplinäre Arbeit. Ihre Prosa konzentriert sich auf weniger bekannte Orte und Menschen abseits des Mainstreams. Ihr Fokus liegt dabei auf dem urbanen Alltag, den Subkulturen und den Freiräumen für Kunst und Kultur. Literarisch und ethnografisch erforscht sie die Klänge von Städten. Auch in Dortmund will sie untersuchen, wie die Bewohner:innen ihre Stadt akustisch wahrnehmen und was den Klang der einzelnen Bezirke beeinflusst.

Die Jury würdigte Chrizzi Heinen als vielfältige Künstlerin und ausgezeichnete Literatin mit absurdem Witz. "Sie hat sich mit einem überzeugenden Projekt beworben und stellt eine besondere Herangehensweise an die Stadt vor: Die Geschichte(n) Dortmunds mit Klängen und Stimmen der Stadtbezirke erzählen. Dabei gilt ihr literarisches Interesse den Nischen, sie nutzt Musik, Zeichnungen und Text, um uns mit einer klanglich-literarische Reise durch die Stadt zu führen."

Der Jury gehörten an: Silvya Ixkes-Henkemeier (Kulturausschuss), Kulturdezernent Jörg Stüdemann, Thorsten Trelenberg (PEN Deutschland), Dr. Bozena Badura und Dr. Akos Doma (Literaturkritiker:innen), Dr. Johannes Borbach-Jaene (Direktor der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund), Prof. Dr. Alexandra Pontzen (Professorin für deutsche Literatur) und Dr. Frederike Jacob (Literaturhaus Dortmund) sowie Isabel Pfarre (Kulturbüro, ohne Stimmrecht).

Das Stadtbeschreiber-Stipendium wird seit 2020 jährlich vergeben und setzt sich inhaltlich mit Transformationsprozessen in Dortmund auseinander. In der Zeit des Stipendiums arbeiten die Stipendiat:innen eng mit dem Kulturbüro, dem Literaturhaus Dortmund und weiteren Institutionen der regionalen Literaturszene zusammen, bringen sich in die Stadtgesellschaft ein und vernetzen sich mit lokalen Literaturakteur:innen. Noch bis Oktober ist der in der Schweiz lebende Autor Alexander Estis Stadtbeschreiber in Dortmund.

Aktuelles
  • Neues [lila we:]-Festival

    Unter dem Titel "aufbrüche" plant das Netzwerk literaturland westfalen für März bis Mai 2025 ein neues gemeinsames Festival. Mit ungewöhnlichen Veranstaltungsformaten und -themen sollen neue Zielgruppen erreicht werden und Dialoge über die Literatur hinaus initiiert werden. Bewerbungen für weitere Festivalveranstaltungen können bis zum 30. September eingereicht werden.

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  • Unterstützung für Poesiepfad gesucht

    Nach fast 20 Jahren ist das Poesiepfad-Team geschrumpft und sucht dringend ehrenamtliche Mitstreiter:innen. Literarische Vorkenntnisse oder gar germanistische Studienabschlüsse sind dafür nicht erforderlich. Gesucht werden vielmehr Menschen, die Freude an der Poesie haben und bereit sind, sich für eine gute Sache einzusetzen.

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  • Literaturpreis Ruhr 2024

    Den mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis des Literaturpreises Ruhr gewinnt Necati Öziri für sein Debüt "Vatermal", der Förderpreis geht an Miedya Mahmod für das Langgedicht "Hinter vorgehaltener Zunge schweigen wir oder Die Destinationale" und Jörg Hilbert, Vater von "Ritter Rost", bekommt den Ehrenpreis für besondere Verdienste um die Literatur im Ruhrgebiet.

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  • AMF-Preis für Barbara Yelin

    Der "Alfred-Müller-Felsenburg-Preis für aufrechte Literatur 2024" geht an die Münchener Comic-Künstlerin Barbara Yelin. Ihre "Comics und Graphic Novels behandeln so anspruchsvolle historische und gesellschaftspolitische Themen wie die deutsche nationalsozialistische Vergangenheit oder das Flüchtlingssterben im Mittelmeer", so die Jurybegründung.

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