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Vestische Literatureule vergeben

Anna Arning erhielt den ersten Preis, den zweiten Preis bekam Alfons Huckebrink, den dritten und gleichzeitig den Publikumspreis Julia Alina Kessel.

Ehemalige Preisträgerin Anna Arning und Stephan Schröder mit der Literatureule

Zum bereits 36. Mal hatte die Neue Literarische Gesellschaft Recklinghausen ihren Wettbewerb um die Literatureule ausgeschrieben und 24 Einsender:innen hatten Texte eingereicht, die in zehn Minuten zu lesen waren. Sechs Einsender:innen schafften die Hürde der fünfköpfigen Jury unter Vorsitz der Waltroper Autorin Gudrun Güth und mit der Vorjahressiegerin, der bekannten Slammerin Dea Sinik aus Gelsenkirchen. Und auch diesmal zeigte sich, dass bei diesem NRW-weit ausgeschriebenen Wettbewerb eine hohe Qualität der Texte kennzeichnend war, um sich um die begehrte Eule zu bewerben. Diese war, wie immer ein Unikat bei der NLGR, von der aus Recklinghausen stammenden, in Waltrop und im Atelierhaus tätigen Künstlerin Ilse Hilpert geschaffen worden.

In der urgemütlichen Atmosphäre der Altstadtschmiede, begleitet von jazzigen Rhythmen des Nottulner Pianisten Alexander Park, las dann der hier bekannte Künstler und Autor Markus Jöhring seine Kurzgeschichte über "Maries Komplizen", eine Abrechnung mit der KI. Uwe Kerrinnes, IT-Spezialist, ließ seine Hauptfigur in der Breiten Straße in einem Barber-Shop mehr unfreiwillig einen Chip eingepflanzt bekommen, der ihn manipulierte. Julia Alina Kessel aus Köln, im Brotberuf Drehbuchautorin, verfasste eine Liebesgeschichte zwischen einem blinden Mann und einem vom Krieg entstellten Mädchen. Inga Stewen, zum zweiten Mal nach 2022 in der Auswahl dabei, thematisierte in ihrer Geschichte die Situation einer dementen oder traumatisierten Person, die sich allein und hilflos in einem Wartehäuschen befindet. Alfons Huckebrink aus Laer überraschte mit einem "Lang-Gedicht" mit dem Titel "ortsdurchfahrt", das von sprachlichen Assoziationen, Wortspielen und Wortneuschöpfungen geprägt war. Und schließlich Anna Arning, in Gladbeck aufgewachsen, zwanzig Jahre in Düsseldorf als Medizinerin tätig, die einen Text - "Engelhaar" - las. Ein kleines Mädchen forscht der Bemerkung der Mutter, ihre Haare stünden immer so "zu Berge", nach und reißt ihre Haarbüschel schließlich aus, weil sie die Mutter und sich selbst störten. Diesen komplexen Text zeichnete die Jury mit dem ersten Preis aus, der neben dem Gewinn der "Eule" mit einem Geldpreis von 500 Euro ausgestattet war, den die Sparkasse Vest Recklinghausen gestiftet hatte. Den zweiten Preis bekam Alfons Huckebrink, den dritten und gleichzeitig den Publikumspreis Julia Alina Kessel aus Köln.

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    Bei einer Feierstunde in der Synagoge der liberalen jüdischen Gemeinde "haKochaw" in Unna Massen wurde am 12. Dezember 2024 die Münchener Comic Künstlerin Barbara Yelin mit dem "Alfred-Müller-Felsenburg-Preis für aufrechte Literatur" ausgezeichnet. Der Abend endete mit stehenden Ovationen für die Preisträgerin und ihre Lesung aus "Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung".

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