Literaturtipp

Jay Monika Walther

Fluchtlinien

Geest-Verlag, Visbek 2023

Fluchtlinien - ein Roman über die Geschichte einer großen jüdischen - protestantischen Familie und ihrem Weg durch das neunzehnte Jahrhundert bis heute, vom Osten nach Westen, aus Preußen, Schlesien und Galizien nach Leipzig, bis diese Familie durch Emigration und Flucht in der ganzen Welt landet, und in den USA eine neue Heimat findet. Der Roman erzählt auch die Geschichte der Nachfahrin, die die Puzzlestücke der verschwiegenen Familiengeschichte zusammenträgt und zu ihrer Jüdischkeit findet. "Ohne Erinnerungen gibt es keine Zukunft. Ohne Geschichten und Ohrenzeugen keine Geschichte. Wie es gewesen sein könnte, wenn wir gehört und geredet und gehandelt, wenn wir unsere Geschichten erfunden hätten. Ich erzähle, was war und was sein könnte, wenn es geschähe. Ich kann sagen und denken, was ich will. Ich lebe hier. Mit meinem Kopf. Ich bin viele Wege abgegangen, habe die Wahrheit in den Lügen und die Lügen in dem Erzählten gesucht, habe keine Mutter und keinen Vater aufgespürt. Ich bin auf mich gestellt. Ich habe mich erfunden. Liebe gefunden."

www.geest-verlag.de

J. Monika Walther ist eine Nachgeborene, eine Angehörige der sogenannten zweiten Generation, die unmittelbar 1945 geborene Tochter einer Mutter, die Shoah und KZ überlebte, die die Erinnerungen an einen Abschnitt der eigenen und auch der Lebensgeschichte der Tochter bis zu ihrem Tod verweigerte oder zumindest darüber schwieg. Und doch weist die Identitätssuche der Tochter über diese weißen Flecken hinaus, die Realität der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte bildet einen weiteren Hintergrund der Suche der 1945 in Leipzig Geborenen und der fast unüberwindlichen Hindernisse.

www.jmonikawalther.de

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    Dr. Jürgen Wilbert aus Düsseldorf ist am Dienstag, 16. April, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden. Schon 2005 begründete er zusammen mit Dr. Friedemann Spicker das Deutsche Aphorismus-Archiv (DAphA) Hattingen.

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    Am 30. April wurde das Droste Festival von Burg Hülshoff - Center for Literature mit einem Festakt und einer rauschenden Walpurgisnacht mit Gesprächen, Performances und Tanz auf Burg Hülshoff offiziell eröffnet. Das Festival erforscht unter dem Motto "Nenn mich Hexe!" noch bis zum 05. Mai die Figur der Hexe.

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    Das Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde-Stromberg sucht für seine kommende Sonderausstellung "Zok Roarr Wumm. Comics in Westfalen" (07.07. bis 29.09.2024) Personen, die über ihre Comic-Begeisterung berichten. Die daraus entstehenden Video-Interviews sollen als Filmbeitrag in der Ausstellung im Museum für Westfälische Literatur gezeigt werden.

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