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Neues Duo leitet Lyriktreffen

Internationale Begegnung zum Thema "Poesie und Alltag" vom 10. bis 13. Mai in Münster

Anja Utler

Ein neuer Name, eine neue Kuratorin und ein neues Motto: Wenn im Mai wieder internationale Lyriker:innen der Stadt ihre Gedichte präsentieren, gibt es einige Veränderungen. Das Lyrikertreffen Münster heißt nun geschlechterneutral Lyriktreffen Münster. Der Rat der Stadt Münster hat dem Vorschlag von Kulturverwaltung und Kuration zugestimmt, das 1979 gegründete Festival umzubenennen.

"Der Name Lyriktreffen ist programmatisch", sagen die Kuratorinnen Aurélie Maurin und Anja Utler. "Er unterstreicht, dass die Begegnung mit Lyrik allen offensteht."

Dichterin, Übersetzerin und Essayistin Anja Utler

Das vom Kulturamt und dem Literaturverein Münster veranstaltete Lyriktreffen Münster findet vom 10. bis 13. Mai statt. Die künstlerische Leitung hat dieses Mal neben der Lyrikübersetzerin und Herausgeberin Aurélie Maurin die Lyrikerin Anja Utler. Mit Anja Utler kommt eine Dichterin ins Team, die bereits selbst auf der Bühne des Festivals stand: Im Jahr 2005 stellte sie ihren ersten Gedichtband in Münster vor. Anja Utler wurde 1973 in Schwandorf geboren, lebt nach Jahren in Wien, Regensburg und Prag derzeit in Leipzig. Sie ist Dichterin, Übersetzerin und Essayistin und war als Kuratorin unter anderem an der Schnittstelle von Lyrik und Wissenschaft aktiv. Sie hatte verschiedene Gastdozenturen inne, unter anderem an der Sprachkunst in Wien und am Oberlin College in Ohio.

Aurélie Maurin

Ihre Gedichte wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Für ihr poetisches Werk erhielt sie den Ernst-Jandl-Preis 2023. Im Januar 2024 ging der mit 15.000 Euro dotierte Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik 2024 an Anja Utler. Die Jury würdigte sie für ihren Lyrik-Band Es beginnt. Trauerrefrain.

"Wir freuen uns sehr, mit Anja Utler eine so hochdekorierte, versierte Lyrikerin und Sprachforscherin in der Doppelspitze des Lyriktreffens begrüßen zu dürfen", erklärt Kulturamtsleiterin Frauke Schnell. Neue inhaltliche Schwingungen lassen sich bereits festmachen: Das gesamte Festival steht zum ersten Mal unter einem Motto, es heißt Poesie und Alltag.

Poesie als Anker in der Krise

Wie verhalten sich Alltag und Poesie in den allgegenwärtigen Krisen zueinander? Wie kann man im Zustand der Angst und Trauer weiterdichten? Welche lyrischen Mittel können dazu beitragen, den veränderten und beschleunigten Alltag auszuleuchten und begreifbar zu machen? Welche Rolle kann Lyrik gar für die mentale Gesundheit spielen? "Wir wollen angesichts unsicherer Zeiten die Füße auf den Boden bekommen", erklären Anja Utler und Aurélie Maurin. "Wir alle sehnen uns nach einem Alltag ohne Angst. Es ist kein Zufall, dass die Stunde der Poesie immer dann schlägt, wenn 'es' schwierig wird. Wir möchten den eingeladenen Dichterinnen und Dichtern ein Feld öffnen für Poesie als diagnostisches Instrument für einen reformbedürftigen Alltag, für Poesie als Anker im Hier und Jetzt."

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